10 neue Maler- und Lackierer- Gesell*innen für Stade!

v. li.: Massoud Mohammadi, Jana Tiedemann, Aristoteles Ndombaxi, Mika Bostelmann, Sarah Kahlke, Hendrik Hauschild, Marcel Schöngraf, Ricardo Lorenz und Maurice Schliefke.  (Es fehlt Enis Vasili)
v. li.: Massoud Mohammadi, Jana Tiedemann, Aristoteles Ndombaxi, Mika Bostelmann, Sarah Kahlke, Hendrik Hauschild, Marcel Schöngraf, Ricardo Lorenz und Maurice Schliefke. (Es fehlt Enis Vasili)

30.07.2021 – Kleine Auszeit – kleine Freisprechung. Im Café Auszeit in Hollern-Twielenfleth feierten die 10 Absolventen*innen des Maler- und Lackierer-Handwerks ihre kleine Freisprechung. Corona zum Trotz wurde in kleinem Kreise gefeiert und der traditionelle Glück bringende Malerstrich auf der Wange der Absolvent*innen durfte natürlich auch nicht fehlen. 

    

Ralf Behrens, Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung Stade, gab einen kleinen Einblick in die diesjährige Prüfungsleistung: „Es sind 10 von Euch zur Prüfung angetreten – und es haben alle 10 bestanden. Viele von Euch mit wirklich guten Noten. Ein qualitativ guter Jahrgang – Ihr könnt wirklich stolz auf euch sein.“ 

 


Bilder verfügbar bis 1.12.2021 - danach über koch@khw-std.de


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Ausbildungsleiter im Technologiezentrum des Handwerks Stade Rainer Wassermann ließ die jungen Maler- und Lackierergesell*innen wissen: „Bleibt dran, bildet euch weiter oder seid selber Ausbilder für junge Leute – als Angestellter oder mit einem eigenen Betrieb, denn wo Betriebe sind, sind auch Azubis.“ Er bat die Innungsbetriebe, Möglichkeiten für mehr Ausbildungsplätze zu schaffen, damit der Beruf in Qualität und Quantität erhalten bliebe.

Berufschullehrer Volker Henkis nahm das Wort auf: „Wir brauchen jeden von Euch – auch um Vorbild für die nächste Generation zu sein. Zeigt den Leuten, wie vielseitig Euer Beruf heute ist und nichts mehr von dem alten Klischee von früher hat“. 

 


Das nahmen die jungen Handwerker*innen dankend auf und erzählen von den vielen Möglichkeiten und den vielseitigen Arbeiten, die der Beruf mit sich bringt.  

 

Ricardo Lorenz aus Fredenbeck legte eine Glanzleistung aufs Parkett. Der 19-Jährige bestand seine Prüfung mit einer 1 in Theorie und einer 2 in der praktischen Prüfung. Als Innungsbester lernte er im Innungsbetrieb Maler Dammann GmbH, Ahlerstedt. Mika Bostelmann aus Moisburg lernte im Innungsfachbetrieb Horst Thomas Apensen. Der 19-Jährige bestanden seine Prüfung mit einer 2 in Theorie und einer 2 in der Praxis. Ebenso erfolgreich war Jana Tiedemann aus Stade. Die 20-jährige lernte im Innungsfachbetrieb Ralf Behrens aus Stade.  

 

Jana Tiedemann bestand die Prüfung mit einer Glanzleistung und hat noch mehr in Petto. 2019 nahm sie ihren Mut und ihre Abenteuerlust zusammen und begab sich in die französische Handwerkskunst des Malens- und Lackierens. Den ganzen Auslandsbericht gibt es unter www.maler-innung-stade.de. „Die Reise hat mich besonders persönlich weitergebracht und mir gezeigt, dass deutsche Standards nicht nur hoch, sondern auch sehr wertvoll sind“, so Jana. 

Jana erzählt, dass die Franzosen es nicht so genau nehmen, wie wir akkuraten Deutschen: „Da wird drauf los gepinselt mit dem, was da ist. Es wird mehr improvisiert, statt grundiert.“ Dann lacht Jana und berichtet weiter: „Deutlich effizienter war allerdings der Ablauf auf der Baustelle selbst“, erklärt Jana. „Dort arbeiten immer mindestens Fünf-Mann starke Teams und sind entsprechend schneller fertig, in meinem Betrieb in Deutschland fährt man hingegen oft als Zwei-Mann-Team los. „Am Ende ist das natürlich auch eine Frage der Betriebsgröße – und beides hat seine ganz eigenen Vorteile.“ Damit haben die Franzosen Jana besonders beeindruckt: „Es waren ausnahmslos alle freundlich zu mir, im Betrieb, beim Kunden oder in der Freizeit – eine tolle Kultur, die ich so nicht erwartet habe!“

 

Kommunikation mit Händen und Füßen

 

Nach einem kurzen Workshop in Sachen “Sprache lernen“ war die Kommunikation in Frankreich mal mehr, mal weniger flüssig: „Aber wir haben uns immer irgendwie verständigt – und mit dem Handy ist das heute noch viel einfacher, das übersetzt alles, was man hineinspricht und tippt.“ Als Jana jedoch mit einer Wandfarbe den Holzschrank streichen sollte, fragte sie lieber doppelt nach und machte sich irritiert aber unverrichteter Dinge doch ans Werk.  C‘est la france!

 

Neben der Ausbildung das Fachabitur. 

 

Ihr Großvater war Parkettleger und hat Jana das Handwerk schmackhaft gemacht – ihre Berufung fand sie dann nach einigen Praktika im Malerberuf. Ganz zum Schluss verrät Jana noch ganz bescheiden, dass sie hier in Deutschland, neben ihrer Ausbildung, die Fachhochschulreife absolviert. „In Buxtehude habe ich die Möglichkeit, das Fachabitur zu machen, wenn ich mit der Ausbildung fertig bin, habe ich hoffentlich auch das geschafft.“ Jana wird nun noch kurz als Gesellin weiterarbeiten und im September an die Meisterschule gehen. Danach wird sie in ihrem Ausbildungsbetrieb als Malermeisterin ihrer Berufung folgen. 

 

Jana‘s #3Fakten zum Maler*innen Beruf:

- Dir sollte Mathe nicht fremd sein und es sollte dir Spaß machen zu rechnen.

- Du solltest Lust auf Kreativität haben.

- Du solltest Lust haben, jeden Tag neue Sachen zu lernen und neue Sachen zu erleben.

 

Ricardo Lorenz hat theoretisch noch einen draufgesetzt und mit einer 1 und 2 die Bestleistung des Jahrganges abgelegt. Er hat vor seiner Ausbildung in viele Berufe reingeschaut. Unter anderem standen Maurer und Landmaschinenmechatroniker auf seiner Berufswunschliste. „Als letztes hat mich mein Onkel unter seine Fittiche genommen. Er ist Malermeister und hat mir das Handwerk schmackhaft gemacht. Hat geklappt würde ich sagen“, schmunzelt Ricardo. Er wird nun über den Tellerrand schauen und in einem anderen Bundesland weiter als Malergeselle arbeiten, „Dabei schiele ich aber mit einem Auge Richtung Meisterschule“, so Ricardo. 

 

Ricardo‘s #3Fakten zum Maler*innen Beruf:

- Du solltest gut zeichnen können – oder zumindest Spaß daran haben.

- Du solltest genau und präzise sein können.

- Du solltest einfach mal ein längeres Praktikum machen.

 

Mika Bostelmann macht es den beiden gleich und kommt ebenfalls mit Bestnoten daher. Mika hat das Handwerk von der Pike auf gelernt. Im Familienbetrieb Bostelmann & Sohn aus Moisburg schaute er seinem Vater seit Kindesbeinen über die Schulter. Kein Wunder, dass er sich schnell für den Beruf faszinieren konnte: „Man kann aus dem Handwerk sehr viel machen, als Geselle oder Meister – ganz egal. Man kann jeden Tag neue Dinge entdecken und am Ende sehen, was man geschaffen hat. Das macht zufrieden und stolz.“ Mika wird noch ein Jahr mit anpacken im Innungsfachbetrieb der Familie und dann den Weg zur Meisterschule antreten. 

 

Mika‘s #3Fakten zum Maler*innen Beruf:

- Du solltest Lust auf Teamarbeit haben.

- Du solltest genau arbeiten können.

- Du solltest Lust haben, anpacken zu wollen.